Die Handschellen klickten am Münchner Flughafen – und beendeten die Flucht eines mutmaßlichen Millionenbetrügers. Bundespolizisten nahmen am Sonntag einen 38-jährigen Mann fest, nach dem europaweit gefahndet wurde. Der gebürtige Rumäne soll in seiner Heimat einen Betrug in Höhe von 4,8 Millionen Euro begangen haben, wie die Beamten mitteilten. Er wurde gestern dem Haftrichter vorgeführt.
Der Mann landete mit einem Flug aus Istanbul, als ihn die Grenzkontrolle stoppte. Die Geschichte erinnert mich an einen Fall vor drei Jahren, als wir in Baden-Württemberg über einen ähnlichen Vorfall berichteten – auch damals wurde der Täter durch eine routinemäßige Kontrolle gefasst.
Die rumänischen Behörden werfen dem Mann Subventionsbetrug vor. Er soll EU-Fördergelder für Unternehmensgründungen in ländlichen Gebieten erschlichen haben. Ein Vertreter der rumänischen Staatsanwaltschaft erklärte: «Der Beschuldigte hat systematisch gefälschte Unterlagen eingereicht und Scheinfirmen gegründet, um an die Fördergelder zu kommen.»
Besonders dreist: Der Verdächtige lebte offenbar seit seiner Flucht im Luxus. Er reiste zwischen verschiedenen Ländern, die kein Auslieferungsabkommen mit Rumänien haben. Nach Angaben der Ermittler nutzte er verschiedene Identitäten und falsche Papiere.
Die Festnahme zeigt die zunehmende Bedeutung internationaler Polizeikooperation. Solche Betrugsfälle häufen sich europaweit. Mehr Informationen zur Fahndungszusammenarbeit gibt es beim Bundeskriminalamt.
Für die Beamten am Flughafen München war es ein Routinevorgang – für Rumänien bedeutet die Festnahme einen wichtigen Ermittlungserfolg. Der Fall wirft allerdings auch Fragen auf: Wie können Fördermittel besser kontrolliert werden? Und warum dauerte es so lange, den Verdächtigen zu fassen?