In Hamburg-Harburg sorgt ein möglicher Brandanschlag für Unruhe. In der Nacht zum Sonntag entdeckten Anwohner Grillanzünder zwischen geparkten Autos auf einem Parkplatz an der Bremer Straße. Das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhinderte einen größeren Brand. Die Polizei ermittelt nun wegen versuchter schwerer Brandstiftung.
«Es hätte zu einer Katastrophe kommen können, wenn wir die Anzünder nicht rechtzeitig bemerkt hätten», berichtet Anwohnerin Melanie K. (42), die gegen 2:30 Uhr durch ein ungewöhnliches Knistern geweckt wurde. Die Feuerwehr Hamburg bestätigte, dass mehrere Grillanzünder zwischen den Fahrzeugen platziert waren – offenbar mit dem Ziel, diese in Brand zu setzen.
In den letzten Monaten hat die Zahl der Fahrzeugbrände in Hamburg zugenommen. Laut Kriminalstatistik wurden seit Januar bereits 47 Fälle registriert, ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. «Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst», erklärt Polizeisprecherin Caroline Weber. «Die Täter gefährden nicht nur Sachwerte, sondern potenziell auch Menschenleben.»
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder erlebt, wie solche Vorfälle ganze Nachbarschaften verunsichern. In der Harburger Wohngegend ist die Beunruhigung greifbar. «Wir wohnen seit 15 Jahren hier, das war immer eine ruhige Ecke», sagt Rentner Thomas Meier kopfschüttelnd.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen um Hinweise. Überwachungskameras in der Nähe könnten wichtige Anhaltspunkte liefern. Derweil überlegen die Anwohner, eine Nachbarschaftswache zu organisieren. Hamburg steht wieder einmal vor der Frage: Wie viel Sicherheit ist in unseren Wohnvierteln noch selbstverständlich?