Die Stadt Frankfurt am Main hat gestern ein neues Nachttaxi-Programm speziell für Frauen vorgestellt. Ab Oktober können Frauen und nicht-binäre Personen vergünstigte Taxifahrten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens nutzen. Der Rabatt beträgt 5 Euro pro Fahrt, wobei jede berechtigte Person monatlich bis zu vier Gutscheine über eine App beziehen kann. Die Initiative soll besonders nachts die Sicherheit im öffentlichen Raum verbessern.
„Wir wollen, dass sich alle Frankfurterinnen frei und sicher in unserer Stadt bewegen können – zu jeder Tageszeit», erklärt Oberbürgermeister Mike Josef bei der Vorstellung des Projekts. Die Stadt investiert zunächst 150.000 Euro in das Pilotprojekt, das vorerst bis Ende 2025 laufen soll.
Ähnliche Konzepte gibt es bereits in anderen deutschen Städten wie Heidelberg und Hannover. Der Frankfurter Taxiverband begrüßt die Initiative. „Das stärkt nicht nur die Sicherheit von Frauen, sondern unterstützt auch unsere Branche», so Verbandssprecherin Claudia Müller.
Bei meinen Recherchen in der Frankfurter Innenstadt traf ich auf gemischte Reaktionen. „Endlich!«, sagte mir die 28-jährige Krankenschwester Jana, die oft nachts von Spätschichten nach Hause fährt. „Fünf Euro sind zwar nicht viel, aber ein Anfang.» Andere kritisieren den begrenzten Umfang des Programms.
Die Sicherheitsbedenken sind nicht unbegründet. Laut polizeilicher Kriminalstatistik fühlen sich in Frankfurt 67 Prozent der Frauen nachts im öffentlichen Raum unsicher. Die Stadtregierung verspricht eine Evaluation des Programms nach sechs Monaten. Sollte es erfolgreich sein, könnte eine Ausweitung folgen. Die Frage bleibt: Reichen kleine Rabatte aus, um echte Sicherheit zu schaffen?