Hamburgs Wasserqualität verbessert sich stetig, und jetzt will die rot-grüne Koalition die Bademöglichkeiten für alle Stadtbewohner erweitern. Die Regierungsfraktionen haben einen gemeinsamen Antrag eingebracht, der den Senat auffordert, weitere Badestellen an Alster, Elbe und anderen Gewässern zu prüfen. Ziel ist es, schon bis zur kommenden Badesaison 2025 neue Zugänge zu schaffen.
Die Stadt investiert seit Jahren in die Wasserqualität. «In vielen Gewässern ist die Badequalität inzwischen so gut, dass wir diesen Schatz endlich heben sollten», erklärt Alexander Mohrenberg von der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Die aktuelle Hitzeperiode macht deutlich, wie wertvoll öffentliche Erfrischungsmöglichkeiten für eine Großstadt wie Hamburg sind.
Bereits jetzt gibt es offizielle Badestellen an der Dove-Elbe in Allermöhe, an den Boberger Dünen und am Hohendeicher See in den Vier- und Marschlanden. Doch das reicht vielen Hamburgerinnen und Hamburgern nicht. Wie ich bei meinen Recherchen an der Alster beobachten konnte, drängen sich an heißen Sommertagen Hunderte Menschen an den wenigen zugänglichen Uferstellen – und das oft trotz offiziellen Badeverbots.
Der rot-grüne Antrag sieht vor, dass neue Badestellen sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch für Menschen mit Behinderungen gut erreichbar sein sollen. «Wasserzugänge sind ein wichtiger Teil der städtischen Lebensqualität und sollten für alle da sein», betont Miriam Block von den Grünen. Auch für Hamburgs Touristen könnten neue Badestellen ein Anziehungspunkt werden.
Die Pläne sind allerdings nicht unumstritten. Der NABU Hamburg mahnt zur Vorsicht: «Naturschutz muss bei der Standortwahl Vorrang haben.» Welche Gewässer künftig zum Schwimmen freigegeben werden und wo genau neue Badezugänge entstehen, bleibt abzuwarten. Spannend wird sein, ob die Hamburger in der nächsten Hitzewelle bereits neue Möglichkeiten zum legalen Abkühlen haben werden.