Es war ein Schauspiel, das viele Stuttgarter in den frühen Morgenstunden anzog. Mit einem der größten Mobilkräne Deutschlands wurde am Wochenende der zentrale Teil der neuen Rosensteinbrücke eingehoben. Der 1000-Tonnen-Koloss schaffte, woran monatelang gearbeitet wurde – 380 Tonnen Stahl schwebten präzise über dem Neckar.
«Solche Projekte gelingen nur mit perfekter Vorbereitung und einem eingespielten Team», erklärte mir Bauleiter Michael Weber, während wir gemeinsam beobachteten, wie der massive Stahlträger millimetergenau in Position gebracht wurde. Der Moment, als die Last in der Luft hing, ließ selbst erfahrene Bauarbeiter den Atem anhalten.
Die neue Brücke ist Teil des Infrastrukturprogramms, das Stuttgart für die Zukunft wappnen soll. Seit meiner Berichterstattung über die ersten Planungen vor fünf Jahren hat sich das Projekt stetig weiterentwickelt. Damals waren die Anwohner noch skeptisch, heute fotografieren sie den Baufortschritt fast täglich.
Der Zeitplan liegt trotz Materialengpässen im vergangenen Jahr erstaunlich gut im Rahmen. «Wir werden die Brücke wie geplant im Frühjahr 2025 für den Verkehr freigeben können», bestätigte Bürgermeisterin Schmidt. Das bedeutet eine Entlastung für viele Pendler aus dem Stuttgarter Norden.
Was mich besonders beeindruckt: Während der gesamten Bauphase blieb der Neckar für Schiffe passierbar. Eine logistische Meisterleistung, die wir in Baden-Württemberg nicht oft sehen. Nun bleibt die Frage, ob die Brücke das hält, was sie verspricht – eine langfristige Verbindung für eine wachsende Stadt.