Für die Dresdner Bahnfahrer gibt es bald Grund zur Freude: Ab 2026 soll eine neue internationale Zugverbindung die sächsische Landeshauptstadt mit Polen verbinden. Die Strecke wird von Dresden über Breslau (Wrocław) bis nach Przemyśl an der ukrainischen Grenze führen. Damit wird Dresden zum wichtigen Knotenpunkt im osteuropäischen Schienennetz. Nach Angaben der Deutschen Bahn sollen täglich zwei Zugpaare verkehren.
„Diese neue Verbindung ist ein Meilenstein für die europäische Integration und stärkt Dresden als Drehscheibe zwischen West- und Osteuropa», erklärt Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig. Die Reisezeit nach Breslau wird nur dreieinhalb Stunden betragen – fast eine Stunde weniger als bisher. Besonders für Geschäftsreisende und Touristen bedeutet das eine erhebliche Verbesserung.
Für die Umsetzung des Projekts arbeiten die Deutsche Bahn und die polnische PKP eng zusammen. Moderne Züge mit Platz für Fahrräder und barrierefreiem Zugang sollen auf der Strecke eingesetzt werden. Ich erinnere mich noch gut, wie ich vor Jahren für eine Reportage von Dresden nach Polen reisen wollte – damals eine komplizierte Angelegenheit mit mehrmaligem Umsteigen und langen Wartezeiten.
Auch wirtschaftlich bringt die neue Verbindung Vorteile. „Die Stärkung des Schienennetzes nach Osteuropa hilft unseren Unternehmen, neue Märkte zu erschließen», betont die Dresdner Industrie- und Handelskammer. Zudem werden Verbindungen zu bestehenden Fernverkehrslinien nach Berlin, Leipzig und Prag optimiert.
Die neue Bahnlinie ist mehr als nur eine Verbindung zwischen Städten – sie ist ein Symbol für ein zusammenwachsendes Europa. In Zeiten, in denen die Ukraine um ihre Zukunft kämpft, könnte die Schiene ein Weg sein, Menschen und Kulturen wieder näherzubringen.