Mit Stahl und Glas in den Frankfurter Himmel: Gestern fiel der Startschuss für den neuen Bankenturm am Honsell-Dreieck. Beim Spatenstich legten Oberbürgermeister Mike Josef und UBS-Vertreter symbolisch den Grundstein für das 97 Meter hohe Gebäude. Die Schweizer Großbank wird 2028 mit rund 1.500 Mitarbeitenden in den neuen Firmensitz einziehen.
«Frankfurt ohne Banken wäre wie Hamburg ohne Hafen», bemerkte ich während der Zeremonie im Gespräch mit einem langjährigen Bankier. Was viele nicht wissen: Nach der Finanzkrise 2008 hatten einige Geldhäuser ihren Rückzug aus der Mainmetropole erwogen. Doch der Brexit hat Frankfurt neuen Schwung gegeben.
«Dieser Turm ist ein Bekenntnis zur Stadt und zum Finanzplatz», erklärte UBS-Deutschlandchef Harald Müller beim Festakt. Die Investition von geschätzten 400 Millionen Euro sorgt auch bei der Stadt für Freude. Oberbürgermeister Josef sieht darin «ein starkes Signal in unsicheren Zeiten».
Interessant ist die Entwicklung des Ostends: Wo früher Industriebrachen und Hafengelände lagen, wächst nun das neue Bankenviertel. Als ich vor 15 Jahren erstmals über die Planungen berichtete, nannten viele das Projekt «unrealistisch». Heute gehört das Areal zu den begehrtesten Standorten.
Die Architekturfirma AS+P hat einen bemerkenswerten Entwurf vorgelegt, der Nachhaltigkeit und moderne Arbeitswelten verbindet. Allerdings kritisieren Anwohnerinitiativen die weitere Verdichtung und steigende Mieten im Viertel. Wem gehört die Stadt? Diese Frage wird Frankfurt noch lange beschäftigen.