Der neue Super-Blitzer an der Aachener Straße in Köln sorgt für Aufsehen. Seit seiner Inbetriebnahme im März haben mehr als 85.000 Autofahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten – das sind durchschnittlich 530 Verstöße pro Tag. Die Stadt Köln hat den stationären Blitzer bewusst an dieser vielbefahrenen Stelle installiert, wo täglich tausende Pendler unterwegs sind.
Auf meinem Weg zur Recherche fiel mir auf, wie viele Autofahrer trotz des weithin sichtbaren Geräts zu schnell fahren. Besonders in den Morgen- und Abendstunden scheint die Eile größer als die Vorsicht. Ein Anwohner, den ich vor Ort traf, bestätigte meinen Eindruck: «Das ist hier wie eine Rennstrecke, vor allem abends. Der Blitzer war längst überfällig.»
Die Stadtverwaltung verteidigt die Maßnahme. «Es geht nicht ums Abkassieren, sondern um Verkehrssicherheit«, erklärt Verkehrsdezernent Ascan Egerer. Die Unfallstatistik gab den Ausschlag: In den vergangenen Jahren häuften sich an dieser Stelle die Unfälle mit Personenschäden.
Das moderne Gerät kann gleichzeitig mehrere Fahrspuren überwachen und erkennt auch Rotlichtverstöße. Mit einem Stückpreis von rund 200.000 Euro ist die Anschaffung nicht billig, doch bei täglich mehreren hundert Verstößen rechnet sich die Investition schnell. Ein Teil der Einnahmen fließt direkt in weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen im Stadtgebiet.
Für die kommenden Monate plant die Stadt weitere stationäre Blitzer an Unfallschwerpunkten. Wer in Köln unterwegs ist, sollte sich also besser an die Tempolimits halten – oder mit einem teuren Bußgeldbescheid rechnen.