Die größte Wissens-Schatzkammer Deutschlands bekommt einen neuen Kapitän. Michael Decker, 52, übernimmt ab März 2025 die Leitung des Deutschen Museums in München. Der Informationstechniker folgt auf Wolfgang Heckl, der nach 20 Jahren als Generaldirektor in den Ruhestand geht. Decker ist kein Unbekannter in der Wissenschaftswelt – als Professor am Karlsruher Institut für Technologie beschäftigt er sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen moderner Technologien.
Schon bei meinem letzten Besuch im Deutschen Museum war spürbar, dass hier ein Umbruch ansteht. Die Modernisierung der Dauerausstellung ist in vollem Gange, bisher wurden etwa 20 neue Ausstellungsbereiche eröffnet. Decker steht nun vor der Herausforderung, dieses Mammutprojekt zu vollenden. «Wir müssen Wissen und Technik noch verständlicher machen, besonders für junge Menschen», sagte er bei seiner Vorstellung.
Der Stiftungsrat wählte Decker einstimmig unter 44 Bewerberinnen und Bewerbern aus. Markus Blume, Bayerns Kunstminister und Vorsitzender des Stiftungsrats, lobte: «Mit Michael Decker bekommt das Deutsche Museum einen ausgewiesenen Technologieexperten und brillanten Vermittler.» Was mich an Decker besonders beeindruckt: Seine Expertise zu Künstlicher Intelligenz könnte frischen Wind in die traditionsreiche Institution bringen.
Die Münchnerinnen und Münchner reagieren mit Neugier auf den Wechsel. Stammbesucher Anton Meier, 73, sagte mir: «Heckl hat das Museum geprägt. Jetzt bin ich gespannt, welche neuen Ideen Decker mitbringt.» Die größte Herausforderung wird sein, das altehrwürdige Haus fit für die digitale Zukunft zu machen, ohne seinen besonderen Charakter zu verlieren. Die Wissenschaftswelt blickt gespannt auf den Führungswechsel an der Isar.