Die NRW-Landesregierung hat Andreas Heusch heute offiziell zum neuen Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts ernannt. Der 59-jährige Jurist tritt damit die Nachfolge von Ricarda Brandts an, die Ende März in den Ruhestand ging. Das Oberverwaltungsgericht in Münster ist mit seinen rund 270 Mitarbeitenden die höchste Instanz der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Nordrhein-Westfalen.
Heusch bringt reichlich Erfahrung mit. Seit 2008 leitete er das Verwaltungsgericht Düsseldorf, eines der größten seiner Art in Deutschland. «Ich freue mich auf die neue Herausforderung und die Verantwortung«, sagte Heusch bei seiner Ernennung. Die Justizministerin des Landes, Barbara Havliza, lobte ihn als «hervorragenden Juristen mit Führungsqualitäten und menschlicher Kompetenz».
Die Bedeutung des Gerichts ist nicht zu unterschätzen. Es entscheidet in letzter Instanz über Streitigkeiten zwischen Bürgern und Behörden in NRW. Ob Baurecht, Umweltschutz oder Asylverfahren – hier fallen wegweisende Urteile, die oft das Leben vieler Menschen direkt beeinflussen.
Als ich vor einigen Jahren das Gericht in Münster besuchte, beeindruckte mich die ruhige Sachlichkeit, mit der dort komplexeste Fälle verhandelt wurden. Diese Atmosphäre der Unaufgeregtheit ist typisch für die Verwaltungsgerichtsbarkeit und besonders wichtig in politisch aufgeheizten Zeiten.
Die Herausforderungen für den neuen Präsidenten sind vielfältig. Die Digitalisierung der Justiz schreitet voran, gleichzeitig nehmen komplexe Verfahren etwa im Umweltrecht zu. Gelingt es Heusch, das Gericht für diese Zukunftsaufgaben fit zu machen? Die Rechtsprechung in NRW wird es zeigen.