Der Winter hat Baden-Württemberg wieder fest im Griff. Tief «Talat» bringt seit gestern Abend erhebliche Schneemengen ins Land. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor 10 bis 20 Zentimetern Neuschnee, in höheren Lagen des Schwarzwalds könnten sogar bis zu 30 Zentimeter fallen. Besonders betroffen sind die Regionen um Stuttgart, Heilbronn und die Schwäbische Alb.
Als ich heute früh in Stuttgart aus dem Fenster schaute, bot sich mir ein Bild wie aus dem Bilderbuch: Eine geschlossene weiße Decke überzog Straßen und Dächer. Doch die winterliche Idylle hat ihre Kehrseite. Auf den Straßen kam es bereits zu zahlreichen Unfällen. Die Polizei Stuttgart meldete seit Mitternacht über 40 Zusammenstöße, glücklicherweise meist mit Blechschäden.
«Wir raten dringend, nur zu fahren, wenn es unbedingt notwendig ist», erklärt Verkehrsexperte Michael Heinz vom ADAC Württemberg. «Selbst mit Winterreifen sind die Bedingungen teilweise kritisch.» Die Räumdienste sind seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz, kommen aber kaum nach, da der Schneefall anhält.
An den Flughäfen Stuttgart und Friedrichshafen kam es zu erheblichen Verzögerungen. Mehrere Flüge wurden gestrichen, andere starten mit Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Auch die Bahn kämpft mit den Witterungsbedingungen – auf den Regionalstrecken im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb fallen zahlreiche Verbindungen aus.
Besonders beeindruckt hat mich die Solidarität der Menschen: In meinem Viertel in Stuttgart halfen Anwohner spontan zusammen, um Gehwege freizuschaufeln. Eine ältere Dame erzählte mir: «So viel Schnee in so kurzer Zeit, das hatten wir lange nicht mehr.»
Die weiße Pracht wird uns voraussichtlich noch bis Donnerstag begleiten. Danach soll es laut Meteorologen deutlich milder werden. Bis dahin heißt es: Vorsicht im Straßenverkehr und vielleicht die Gelegenheit nutzen, den Winter in seiner vollen Pracht zu genießen – trotz aller Herausforderungen, die er mit sich bringt.