In Niedernhall (Baden-Württemberg) erschüttert ein tragischer Unfall die Gemeinde: Ein 18-jähriger Autofahrer soll nach einer Verfolgungsfahrt mit der Polizei ein Kind tödlich verletzt haben. Der Junge, erst acht Jahre alt, erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Laut Polizeibericht ereignete sich der Vorfall am Mittwochabend, als der junge Fahrer vor einer Verkehrskontrolle flüchtete.
Die Tragödie nahm ihren Lauf, als Beamte das Auto anhalten wollten. Der 18-Jährige gab stattdessen Gas und raste durch die Ortschaft. In einer unübersichtlichen Kurve verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und erfasste den Jungen, der am Straßenrand unterwegs war. «Der Aufprall war so heftig, dass sofort klar war: Hier geht es um Leben und Tod», berichtet ein Anwohner, der Erste Hilfe leistete.
Die Polizei bestätigte mittlerweile, dass der Fahrer keinen Führerschein besaß. Zudem besteht der Verdacht, dass er unter Drogeneinfluss stand. Der Staatsanwalt ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung und verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Ein erfahrener Sachverständiger wurde zur Unfallrekonstruktion hinzugezogen.
Ich kenne diese Region seit Jahren. Solche Vorfälle treffen kleine Gemeinden wie Niedernhall besonders hart. Jeder kennt jeden, viele kannten den Jungen persönlich. Vor dem Unfallort haben Anwohner mittlerweile Kerzen und Stofftiere abgelegt. Eine spontane Mahnwache versammelte über hundert Menschen.
Bürgermeister Michael Schmidt kündigte an, dass die Gemeinde professionelle Trauerbegleitung für Mitschüler und Freunde des Jungen organisieren wird. «Wir müssen jetzt zusammenhalten», sagte er mit brüchiger Stimme. Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie gefährlich Verfolgungsfahrten in bewohnten Gebieten sind. Müssen wir umdenken, wenn unbeteiligte Leben auf dem Spiel stehen?