Niederrheinpokal Finale: Rot-Weiss Essen gegen MSV Duisburg
Der Niederrheinpokal erreicht seinen Höhepunkt – und das mit einem echten Traditionsduell. Wenn Rot-Weiss Essen am Samstag beim MSV Duisburg antritt, geht es um mehr als nur die Trophäe. Für beide Vereine steht die Qualifikation für den lukrativen DFB-Pokal auf dem Spiel, ein sportlicher und finanzieller Lichtblick in schwierigen Zeiten.
Die Vorzeichen könnten spannender kaum sein. Während RWE die Drittliga-Saison auf einem respektablen neunten Platz abschloss, musste der MSV den bitteren Gang in die Regionalliga antreten. Das Derby findet ausgerechnet in der Schauinsland-Reisen-Arena statt – dem Wohnzimmer der Zebras. Ein letztes Heimspiel als Drittligist, ein letztes Aufbäumen vor dem Abstieg?
Die Essener reisen mit Selbstvertrauen an. Trainer Christoph Dabrowski hat sein Team stabilisiert, besonders in der Defensive. «Wir wissen um die emotionale Bedeutung dieses Spiels für beide Fanlager», erklärte er auf der Pressekonferenz. «Aber wir fokussieren uns auf unsere Leistung. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.»
Für die Duisburger Fans wäre der Pokalsieg ein versöhnlicher Abschluss einer Horrorsaison. MSV-Coach Uwe Schubert setzt auf die Heimkulisse: «25.000 Zuschauer, darunter viele MSV-Fans – das gibt uns Kraft. Wir wollen ihnen etwas zurückgeben.»
Brisanz erhält das Finale auch durch die Rivalität beider Fanszenen. Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor. Im Stadtgebiet werden Alkoholverbotszonen eingerichtet, beide Fanlager streng getrennt.
Wer auch immer am Ende triumphiert – der Sieger darf sich auf attraktive Gegner im DFB-Pokal freuen. Für die Vereinskasse ein wichtiger Faktor, gerade für den MSV, der den Neuaufbau in der Regionalliga West stemmen muss. Für Rot-Weiss wäre es die Krönung einer soliden Saison. Die Revierderby-Atmosphäre wird ihr Übriges tun – am Niederrhein brennt wieder einmal der Fußballhimmel.