Wasserball – eine Sportart, die im Schatten von Fußball und Handball oft übersehen wird, erlebt im Norden Deutschlands einen bemerkenswerten Aufschwung. Besonders der Hamburger Traditionsverein HTB (Hamburger Turnerschaft von 1816) sorgt aktuell für Furore. Mit einem durchschnittlichen Zuschaueranstieg von 28% bei Heimspielen in dieser Saison zeigt sich: Das Interesse am Wasserball wächst spürbar.
Am kommenden Wochenende steht für die HTB-Wasserballer das Highlight der Saison an: das Finale um den Norddeutschen Pokal gegen den Dauerrivalen aus Laatzen. Die Hamburger setzen dabei auf ihre bewährte Mischung aus erfahrenen Routiniers und jungen Talenten. «Wir haben in den letzten Jahren systematisch unseren Nachwuchs aufgebaut und ernten jetzt die Früchte», erklärt Trainer Marcus Schipper. Diese Nachwuchsarbeit zahlt sich aus – drei U20-Spieler stehen inzwischen fest im Kader der ersten Mannschaft.
Die technische Entwicklung hat auch vor dem Wasserball nicht haltgemacht. Die HTB-Spieler nutzen mittlerweile Unterwasserkameras und spezielle Analysetools, um ihre Technik zu verbessern. «Früher haben wir nach Gefühl trainiert, heute können wir jede Bewegung im Wasser präzise analysieren und optimieren», sagt Kapitän Finn Westphal. Besonders die Beinarbeit unter Wasser, die für Außenstehende kaum sichtbar ist, aber 70% der Leistung ausmacht, profitiert von diesen neuen Methoden.
Wird der HTB den Pokal nach Hamburg holen? Die Chancen stehen gut, doch die Mannschaft aus Laatzen reist mit einer beeindruckenden Serie von neun Siegen in Folge an. Der Wasserballsport im Norden jedenfalls erlebt gerade spannende Zeiten. Und vielleicht führt der Weg einiger junger HTB-Talente sogar bis in die Nationalmannschaft – es wäre ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Hamburger Wasserballs.