In Stuttgart sorgt ein Notarzteinsatz am Hauptbahnhof seit dem frühen Mittwochnachmittag für erhebliche Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr. Nach Informationen der Deutschen Bahn mussten mehrere Verbindungen komplett ausfallen, andere fahren mit deutlichen Verspätungen. Betroffen sind vor allem die Linien S1, S2 und S3, die den zentralen Knotenpunkt im Stuttgarter Nahverkehrsnetz normalerweise im 10-Minuten-Takt bedienen.
«Die Einsatzkräfte sind vor Ort und arbeiten mit Hochdruck an der Situation», erklärt ein Sprecher der Deutschen Bahn gegenüber den lokalen Medien. Über die genauen Hintergründe des Notarzteinsatzes wurde aus Rücksicht auf die Betroffenen zunächst nichts bekannt gegeben.
Für Pendler und Reisende bedeutet dies vor allem eines: Geduld haben. An den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs bilden sich lange Schlangen, die Anzeigetafeln zeigen reihenweise Verspätungen an. Als ich vor einer Stunde selbst am Schlossplatz stand, wirkte die Stimmung angespannt, aber gefasst. Die meisten Stuttgarterinnen und Stuttgarter reagieren mit typischer schwäbischer Gelassenheit.
Die S-Bahn Stuttgart empfiehlt Reisenden, auf alternative Verbindungen auszuweichen und die aktuellen Fahrplaninformationen in der DB-App zu prüfen. Besonders ärgerlich ist die Situation für die vielen Berufspendler aus dem Remstal und dem Filstal, die zu dieser Tageszeit auf die S-Bahn angewiesen sind.
Nach Angaben der Verkehrsleitstelle werden die Einschränkungen voraussichtlich noch bis in den frühen Abend andauern. Die Stadtbahnen der SSB sind von den Störungen nicht betroffen und können als Alternative genutzt werden. In solchen Momenten zeigt sich wieder einmal, wie sensibel das Verkehrssystem unserer Landeshauptstadt auf Störungen reagiert – und wie wichtig der geplante Ausbau der Kapazitäten ist.