In Essen haben sich am Sonntag über 600 Wanderfreunde zum traditionellen NRZ-Wandertag am Baldeneysee versammelt. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 22 Grad führte die Route entlang des Uferwegs, vorbei an historischen Industriedenkmälern und durch idyllische Waldabschnitte. «So viele Teilnehmer hatten wir seit Jahren nicht mehr», freute sich Organisator Michael Weber.
Was mich besonders beeindruckt: die bunte Mischung der Teilnehmer. Familien mit Kinderwagen, Senioren mit Nordic-Walking-Stöcken und zahlreiche Hundebesitzer wanderten gemeinsam die 8,5 Kilometer lange Strecke. Der vierjährige Labrador Giesbert sorgte für besondere Aufmerksamkeit, als er kurzerhand im See baden ging und anschließend mehrere Wanderer nass spritzte.
«Der Baldeneysee ist nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern ein Stück Ruhrgebietsgeschichte zum Anfassen», erklärte Heimatforscherin Dr. Petra Schmitz während einer kurzen Rast. Die ehemalige Kohleregion zeigt eindrucksvoll, wie Strukturwandel gelingen kann. Das spürt man an jedem Meter des Weges.
Bei der Abschlussveranstaltung in der Villa Hügel wurden bereits Pläne für den nächsten Wandertag geschmiedet. «Nächstes Jahr geht es in den Nationalpark Eifel«, verriet Weber. Bevor die Wanderer die Heimreise antraten, gab es noch einen kleinen Moment der Besinnung: «Der heutige Tag erinnert uns daran, dass unsere Region so viel mehr zu bieten hat, als viele denken.»