In Potsdam und Frankfurt (Oder) entscheiden die Bürger heute über ihre zukünftige Führung im Rathaus. In Brandenburg geht es um viel: In beiden Städten stehen die Stichwahlen um das Oberbürgermeisteramt an. Nach der ersten Runde zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. In Potsdam treten SPD-Kandidat Burkhard Exner und die parteilose Kandidatin Martina Trauth an, in Frankfurt (Oder) kämpfen der Amtsinhaber René Wilke (Linke) und der CDU-Herausforderer Wilko Möller um den Chefsessel.
Die Stimmung vor Ort ist angespannt. Bei meinem Besuch vor einer Woche in Potsdam konnte ich spüren, wie viel den Bürgern diese Wahl bedeutet. „Es geht um die Zukunft unserer Stadt – um bezahlbaren Wohnraum, besseren Nahverkehr und eine lebendige Innenstadt», erklärte mir eine junge Mutter vor dem Wahllokal am Neuen Markt. In Frankfurt (Oder) stehen besonders die Themen Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung im Fokus.
In beiden Städten haben die Kandidaten harte Wahlkämpfe geführt. „Wir brauchen einen Neuanfang in der Verwaltung«, betont Martina Trauth, während ihr Kontrahent Exner auf seine Erfahrung als Kämmerer setzt: „Die Stadt braucht jetzt Stabilität und Expertise.» In Frankfurt (Oder) wirbt Amtsinhaber Wilke mit Erfolgen bei der Stadtentwicklung, während Herausforderer Möller einen konsequenteren Kurs in Sicherheitsfragen verspricht.
Die Wahlbeteiligung könnte entscheidend sein. In der ersten Runde lag sie in Potsdam bei 46 Prozent, in Frankfurt (Oder) bei nur 38 Prozent. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr, dann beginnt das große Zittern. Wer auch immer gewinnt – die Herausforderungen werden nicht kleiner: steigende Mieten, klamme Kassen und die Integration von Geflüchteten. Die neuen Rathauschefs müssen vom ersten Tag an liefern.