Obdachloser aus Stuttgart überrascht mit 200-Euro-Spende
Ein Mann ohne festes Dach über dem Kopf hat in Stuttgart für Aufsehen gesorgt. Der 60-jährige «Happy Birthday Jesus», wie er sich selbst nennt, spendete trotz eigener Armut 200 Euro für alleinerziehende Mütter. «Für die Frauen und ihre Kinder», sagte er schlicht bei der Übergabe an die gemeinnützige Organisation, die bedürftige Familien unterstützt.
Das Geld hatte er über Wochen hinweg von seinem Hartz-IV-Satz zurückgelegt. Ein erheblicher Betrag für jemanden, der selbst kaum das Nötigste zum Leben hat. Seit Jahren schläft er auf Parkbänken oder in Notunterkünften der schwäbischen Landeshauptstadt.
«Menschen wie er zeigen uns, was Nächstenliebe wirklich bedeutet», erklärt Sozialhelferin Maria Konrad, die den Mann seit Jahren betreut. Seine Großzügigkeit steht in krassem Gegensatz zu seiner eigenen Situation. Während meiner Recherchen in der Stuttgarter Innenstadt treffe ich immer wieder auf Menschen, die trotz eigener Not füreinander da sind. Diese Solidarität unter den Ärmsten berührt mich jedes Mal aufs Neue.
Die Spende kommt direkt alleinerziehenden Müttern zugute, die besonders unter steigenden Lebenshaltungskosten leiden. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts sind in Deutschland rund 2,2 Millionen Alleinerziehende von Armut bedroht – über 40 Prozent aller Ein-Eltern-Familien.
Die Geschichte des Stuttgarter Obdachlosen erinnert daran, dass Menschlichkeit keine Frage des Geldbeutels ist. Und sie lässt uns fragen: Was könnte unsere Gesellschaft erreichen, wenn jeder nach seinen Möglichkeiten gäbe?