In der Dortmunder Innenstadt fehlen weiterhin öffentliche Toiletten – ein Problem, das viele Bürger seit Jahren beschäftigt. Besonders betroffen sind Familien mit kleinen Kindern, ältere Menschen und Touristen, die das Zentrum besuchen. Laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale NRW empfinden 78 Prozent der Dortmunder das Fehlen öffentlicher WCs in der City als erheblichen Mangel.
Die Stadtverwaltung hatte bereits 2021 neue Toilettenanlagen an der Kampstraße angekündigt. Doch außer dem bestehenden City-WC am Hauptbahnhof ist bislang nichts passiert. „Die Planungen laufen noch», erklärt Stadtsprecherin Lisa Müller auf Anfrage. „Es gibt technische und baurechtliche Hürden, die wir erst nehmen müssen.»
Betroffene wie Rentnerin Helga Schmidt (73) sind frustriert: „Ich gehe kaum noch in die Innenstadt, weil ich immer Angst haben muss, keine Toilette zu finden.» Gastronomen berichten, dass täglich Menschen ihre Lokale nur für den Toilettengang betreten.
Die Stadt verweist auf die «Nette Toilette»-Initiative, bei der teilnehmende Geschäfte ihre Toiletten kostenlos zur Verfügung stellen. Doch viele Läden sind nach Corona aus dem Programm ausgestiegen. Als ich letzte Woche durch die Thier-Galerie ging, waren drei der ausgeschilderten «Netten Toiletten» wegen Personalmangels geschlossen.
Der Einzelhandelsverband fordert nun schnelles Handeln. „Öffentliche Toiletten sind kein Luxus, sondern Grundversorgung», betont Verbandssprecher Michael Weber. Die Stadt verspricht nun, bis Ende des Jahres mindestens zwei neue WC-Anlagen zu installieren.
Für die Menschen in Dortmund bleibt die Situation unbefriedigend. Andere Städte wie München oder Hamburg haben bereits moderne, selbstreinigende Toilettenanlagen im Stadtbild etabliert. Was dort funktioniert, sollte doch auch in unserer Stadt möglich sein.