Die bayerische Landeshauptstadt bereitet sich auf ihr größtes Volksfest vor: Am kommenden Samstag wird Oberbürgermeister Dieter Reiter wieder den Hammer schwingen und das erste Fass Oktoberfestbier anzapfen. «O’zapft is!» wird es dann traditionell um Punkt 12 Uhr im Schottenhamel-Festzelt heißen. Schon jetzt herrscht auf der Theresienwiese emsiges Treiben – letzte Fahrgeschäfte werden aufgebaut, Wirte dekorieren ihre Zelte.
Besonders im Fokus steht dieses Jahr das neue Sicherheitskonzept. Nach den Vorfällen im Vorjahr hat die Stadt die Kontrollen verstärkt. «Wir wollen, dass alle Wiesn-Besucher unbeschwert feiern können», erklärt Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München. Die Polizei wird mit mehr Personal vor Ort sein und erstmals kommen intelligente Kameras zum Einsatz, die große Menschenansammlungen analysieren können.
Wirtschaftlich bleibt die Wiesn ein Zugpferd. Rund 1,8 Milliarden Euro Umsatz erwarten die Experten der IHK München. Ein Großteil davon fließt in die lokale Wirtschaft. «Für viele Betriebe ist das Oktoberfest überlebenswichtig», sagt Gastronom Peter Inselkammer vom Armbrustschützenzelt.
Die Maß Bier kostet in diesem Jahr zwischen 14,50 und 15,90 Euro – ein neuer Rekord. Als ich gestern über die Wiesn lief, hörte ich einen älteren Münchner schnaufen: «Früher war die Wiesn für alle da, heute nur noch für die mit dem dicken Geldbeutel.» Diese Stimmung scheint bei vielen Einheimischen anzukommen.
Auch ökologisch geht die Wiesn neue Wege. Mehr als 80 Prozent der Festzelte setzen auf erneuerbare Energien, ein wichtiger Schritt für das größte Volksfest der Welt.
Bleibt nur die Frage nach dem Wetter: Die Meteorologen versprechen für den Anstich Sonnenschein bei 22 Grad – perfekte Bedingungen für den Start in die fünfte Jahreszeit Münchens. Und wie sagen wir in Bayern? Himmel, Arsch und Zwirn – es wird wieder a Gaudi!