Fast sechs Millionen Euro im Jahr kostet der Polizeischutz für die Privatwohnung von Bundeskanzler Olaf Scholz in Hamburg-Altona. Seit 2022 schützen Beamte rund um die Uhr das Zuhause des SPD-Politikers, in dem er mit seiner Frau Britta Ernst lebt. Eine beachtliche Summe, die nun durch eine Anfrage der CDU im Hamburger Senat öffentlich wurde.
«Der Kanzler und seine Ehefrau haben ein Recht auf Schutz in ihrem privaten Umfeld», erklärt Polizeisprecher Martin Levermann. Doch die Opposition sieht das kritischer. Dennis Thering, CDU-Fraktionschef in Hamburg, nennt die Kosten «unverhältnismäßig» und fordert eine günstigere Lösung.
Als ich letzten Sommer in Altona unterwegs war, fielen mir die Sicherheitsvorkehrungen sofort auf. Ein kleines Polizeihäuschen, Absperrungen, Beamte – die Anwohner haben sich längst daran gewöhnt. «Wir leben mit den Einschränkungen», erzählt mir eine Nachbarin. «Aber es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn deine Straße plötzlich zur Sicherheitszone wird.»
Die hohen Kosten entstehen durch den 24-Stunden-Dienst, der mindestens 20 Vollzeitstellen bindet. Alternativen wie ein Umzug in eine sicherere Wohnung lehnt Scholz bisher ab. Der Kanzler schätzt seine Hamburger Heimat – und das ist sein gutes Recht.
Doch angesichts knapper Kassen stellt sich die Frage: Wieviel Schutz darf ein Spitzenpolitiker kosten? Die Debatte zeigt einmal mehr, wie schwierig die Balance zwischen Sicherheit und Verhältnismäßigkeit ist. Und sie wirft ein Schlaglicht auf die persönlichen Kosten des höchsten Regierungsamts – nicht nur für den Steuerzahler.