Die Olympischen Ringe könnten 64 Jahre nach dem Sommer 1972 wieder über München leuchten. Die bayerische Landeshauptstadt bewirbt sich gemeinsam mit Partnern aus der Metropolregion um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2036/40. Eine Machbarkeitsstudie hat jetzt erste konkrete Standorte und Pläne offengelegt.
Der Vorschlag: Ein dezentrales Olympia mit bestehenden Sportstätten in ganz Bayern. «Wir wollen keine neuen Stadien bauen, sondern vorhandene Strukturen nutzen», erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter. Nach den Kostenfallen vergangener Olympiaden setzt München auf Nachhaltigkeit und regionale Verteilung.
Als Herz der Spiele soll der Olympiapark dienen, wo schon 1972 Geschichte geschrieben wurde. Das denkmalgeschützte Zeltdach würde erstmals wieder internationale Wettkämpfe sehen. Die Machbarkeitsstudie zeigt weitere Austragungsorte wie die Allianz Arena, den Königsplatz für Beachvolleyball und sogar die Partnerstädte Nürnberg und Augsburg.
Als ich vergangene Woche durch den Olympiapark spazierte, war die Begeisterung vieler Münchner spürbar. «Des wär› scho schee», meinte eine ältere Dame auf der Parkbank. Gleichzeitig gibt es kritische Stimmen. Der Bund Naturschutz warnt vor übermäßigem Verkehr und Flächenverbrauch.
Sportökonom Holger Preuß sieht dennoch Chancen: «Ein dezentrales Konzept könnte die ökologische Belastung deutlich senken und die wirtschaftlichen Impulse breiter verteilen.»
Ob München tatsächlich ins Rennen geht, entscheidet ein Bürgerentscheid im nächsten Jahr. Die zentrale Frage dabei: Kann Olympia nachhaltig und bezahlbar sein? Die Antwort darauf wird nicht nur für München, sondern für die olympische Bewegung insgesamt wegweisend sein.