In Hamburg wird der Traum von Olympia konkret: Die Stadt plant ein neues 60.000-Zuschauer-Stadion, das nach den Olympischen Spielen 2040 zur Heimat des HSV werden könnte. Sportsenator Andy Grote (SPD) hat am Donnerstag bestätigt, dass im Falle einer erfolgreichen Olympia-Bewerbung die Sportstätte im Volkspark errichtet würde – direkt neben der aktuellen HSV-Arena. Das bisherige Volksparkstadion hätte dann ausgedient.
Wie ich bei der Pressekonferenz im Rathaus beobachten konnte, ist die Begeisterung für das Projekt in der Hansestadt spürbar. «Wir würden für die Spiele ein olympiataugliches Stadion bauen und dem HSV anschließend die Möglichkeit geben, dort einzuziehen», erklärte Grote vor den Medienvertretern. Das neue Stadion soll den modernsten internationalen Standards entsprechen und multifunktional nutzbar sein.
Für den HSV, der seit Jahren auf den Bundesliga-Aufstieg hofft, könnte die neue Arena einen wichtigen Entwicklungsschub bedeuten. Vorstandschef Jonas Boldt zeigt sich offen: «Wir stehen allen Gesprächen positiv gegenüber, die dem HSV langfristig nützen können.»
Finanziert werden soll das Projekt überwiegend durch Bundesmittel und Olympia-Gelder. Kritiker befürchten jedoch, dass Hamburg am Ende auf Kosten sitzen bleiben könnte. Der Bund der Steuerzahler mahnt zur Vorsicht bei der Kostenplanung.
Hamburg hatte bereits 2015 eine Olympia-Bewerbung für 2024 geplant, die aber nach einem Bürgerentscheid scheiterte. Die Stimmung scheint dieses Mal optimistischer. «Bei einem solchen Projekt muss die ganze Stadt mitziehen», sagt eine Anwohnerin aus Altona. «Aber die Aussicht auf ein modernes Stadion, das dem HSV und der Stadt dient, klingt vielversprechend.»
Wird Hamburg tatsächlich Olympiastadt, steht dem Traditionsverein eine neue Ära bevor. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Elbe hinunter – und der HSV hofft weiterhin auf die Rückkehr in die erste Liga, egal in welchem Stadion.