Die Nerven der Ottobrunner Autofahrer werden ab Montag erneut auf die Probe gestellt. Für eine Woche wird die Putzbrunner Straße (M22) vollständig gesperrt – und das ausgerechnet in einem der verkehrsreichsten Teile der Gemeinde. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Rosenheimer Landstraße und der Albert-Schweitzer-Straße. Laut Landratsamt München passieren täglich über 20.000 Fahrzeuge diesen neuralgischen Punkt.
Der Grund für die Sperrung: Kanalarbeiten und dringend notwendige Straßenreparaturen. Die marode Fahrbahndecke weist stellenweise tiefe Schlaglöcher auf. «Wir können die Arbeiten nicht länger aufschieben», erklärt Bauamtsleiter Stefan Wallner. «Die Schäden haben ein Ausmaß erreicht, das die Verkehrssicherheit gefährdet.»
Anwohner und Pendler müssen sich auf erhebliche Umwege einstellen. Eine offizielle Umleitung führt über die A8 und die A99, was besonders für Ortskundige einem Treppenwitz gleichkommt. «Das ist doch absurd», ärgert sich Rentnerin Gisela Maier. «Ich fahre doch nicht erst auf die Autobahn, um ins Nachbardorf zu kommen.»
Für die anliegenden Geschäfte bedeutet die Sperrung einen empfindlichen Umsatzrückgang. «Die letzte Baustelle hat uns 30 Prozent Kundschaft gekostet», berichtet Bäckermeister Thomas Huber. Immerhin: Die Gemeinde hat zugesichert, dass Anlieger zu den Geschäften durchgelassen werden.
Als ich gestern die betroffene Straße besuchte, sah ich bereits die gelben Warnschilder, die wie Vorboten einer schwierigen Woche wirken. Ein Bauarbeiter, der Markierungen anbrachte, versicherte mir: «Wir arbeiten im Schichtbetrieb, um die Sperrung so kurz wie möglich zu halten.»
Bleibt zu hoffen, dass der angekündigte Zeitplan eingehalten wird. Denn in München und Umgebung weiß man: Eine Woche kann im Baustellenkalender schnell zu zweien werden. Und die Geduld der Ottobrunner ist nach jahrelangen Verkehrsbehinderungen bereits stark strapaziert.