Article – Die Zukunft des Parkplatzes im Nordwestzentrum sorgt für heftige Diskussionen in Frankfurt. Seit Montag ist das Kundenbüro der Parkplatzverwaltung geschlossen. Die Stadtregierung will damit jährlich 360.000 Euro einsparen. Wer künftig einen Dauerstellplatz mieten möchte, muss dies über einen privaten Betreiber tun – und das wirft bei vielen Anwohnern Fragen auf.
«Die Menschen stehen buchstäblich vor verschlossenen Türen», erzählt mir eine ältere Dame, die seit Jahren ihren Parkplatz im Nordwestzentrum mietet. Die Bürgerinnen und Bürger wurden nicht ausreichend über den Betreiberwechsel informiert, kritisiert auch die CDU-Fraktion im Römer. «Die Schließung des Büros ist ein weiteres Beispiel für den Sparkurs der Koalition auf Kosten der Bürger«, sagt CDU-Stadtverordneter Martin-Benedikt Schäfer.
Der zuständige Dezernent Wolfgang Siefert (Grüne) verteidigt die Entscheidung. «Wir müssen Einsparungen vornehmen, und die Vermietung von Parkplätzen ist keine kommunale Kernaufgabe.» Künftig sollen sich Interessenten an die Firma Apcoa wenden, die bereits andere Parkhäuser in Frankfurt betreibt.
Besonders ältere Menschen und diejenigen ohne Internetzugang haben Schwierigkeiten mit der Umstellung. Als ich gestern vor Ort war, traf ich auf mehrere ratlose Mieter, die nicht wussten, wo sie ihre Parkgebühren nun bezahlen sollen.
Die Entscheidung zeigt exemplarisch, wie Sparmaßnahmen direkte Auswirkungen auf den Alltag der Frankfurter haben. Ob der neue Betreiber den gleichen Service bieten wird, bleibt abzuwarten. Und ob die Parkgebühren stabil bleiben, steht in den Sternen – eine Sorge, die viele im Frankfurter Nordwesten umtreibt.