Die Werkself rüstet sich für die digitale Ära des Fußballs – mit einer überraschenden Personalie. Patrik Schick, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2027 lief, hat vorzeitig bis 2028 verlängert. In Zeiten, wo Vereinstreue oft digital vermessen wird und Transferspekulationen die sozialen Medien dominieren, setzt der tschechische Angreifer ein altmodisches Statement.
«Ich fühle mich hier einfach wohl», erklärte Schick nach der Unterschrift. Ein bemerkenswertes Bekenntnis, besonders nachdem er in der Triple-Saison oft nur die zweite Geige hinter Boniface spielte. Während andere Profis ihre Karriereentscheidungen per Instagram-Story verkünden oder Transfer-Poker über Twitter anheizen, wählte der 28-jährige den stillen Weg der Loyalität. Sportgeschäftsführer Simon Rolfes lobt genau diese Qualität: «Patrik hat bewiesen, dass er nicht nur Tore schießen kann, sondern auch in schwierigen Phasen ein verlässlicher Teamplayer bleibt.»
Dabei zeigt der Fall Schick, wie sich der moderne Fußball wandelt. Mit 67,2% seiner Torschüsse traf er in der Meistersaison das Ziel – ein Wert, den die Tracking-Systeme der Bundesliga als Spitzenwert ausweisen. Doch während die sozialen Medien vor allem die Dribblings und Tricks anderer Stars feiern, bleibt Schick der effiziente Vollstrecker im Hintergrund. Auch seine Online-Präsenz ist zurückhaltend – nur 436.000 Instagram-Follower stehen in krassem Kontrast zu den Millionen-Accounts seiner Teamkollegen.
Wie passt diese analoge Karriereplanung in die Sportwelt von morgen? Während Vereine zunehmend auf KI-gestützte Leistungsanalysen und digitale Fanbindung setzen, verkörpert Schick eine fast vergessene Tugend: Kontinuität. Die Frage bleibt, ob im hypervernetzten Fußballgeschäft solche langfristigen Bindungen noch Bestand haben – oder ob Schicks Vertragsverlängerung ein letztes Echo aus einer Zeit ist, in der Vereinstreue noch keinen Hashtag brauchte.