In Frankfurt hat die Tierschutzorganisation Peta das renommierte Senckenberg Naturmuseum angezeigt. Grund ist der Fund einer toten Taube im Foyer des Museums. Ein Besucher entdeckte das verendete Tier bereits am 28. März und dokumentierte den Vorfall. Peta wirft dem Museum Verletzung des Tierschutzgesetzes vor – weil offenbar keine Maßnahmen ergriffen wurden, um das Tier zu retten.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Die Organisation vermutet, dass die Taube beim Versuch, aus dem Gebäude zu fliegen, gegen eine Glasscheibe geprallt sein könnte. Ein typisches Schicksal für Vögel in Gebäuden mit großen Glasfronten. «Wäre das Tier sofort tierärztlich versorgt worden, hätte es womöglich überlebt», erklärt Nadja Kutscher, Fachreferentin bei Peta.
Das Museum reagiert verhalten auf die Anzeige. Eine Sprecherin bestätigt den Fund, betont aber, dass unklar sei, ob die Taube bereits tot war, als sie entdeckt wurde. «Selbstverständlich nehmen wir Tierschutz ernst», versichert sie. Man werde den Vorfall intern aufarbeiten.
Als ich vor einigen Jahren über ähnliche Vorfälle in München berichtete, zeigte sich bereits, wie emotional das Thema Vogelschutz an öffentlichen Gebäuden diskutiert wird. Tierschützer fordern seit langem bessere Schutzmaßnahmen wie Vogelschutzaufkleber an Glasfronten.
Die Stadt Frankfurt hat bereits 2021 Richtlinien für vogelfreundliches Bauen veröffentlicht. Experten schätzen, dass allein in Deutschland jährlich mehrere Millionen Vögel durch Kollisionen mit Glasscheiben sterben. Der Fall wirft die Frage auf, ob öffentliche Einrichtungen beim Tierschutz mit gutem Beispiel vorangehen sollten.