Im Dortmunder Pferdebachtal treffen sich jeden Samstag Frühaufsteher zum gemeinsamen 5-Kilometer-Lauf – ganz ohne Wettkampfdruck und mit einer Besonderheit in den Sommerferien. Der parkrun, ein kostenloses Laufevent, das ursprünglich aus Großbritannien stammt, erlebt derzeit auch in Deutschland einen regelrechten Boom. Während viele Sportvereine in die Sommerpause gehen, legt die Pferdebachtal-Community erst richtig los.
«Wir sehen den parkrun als perfektes Ferienangebot für Familien«, erklärt Thomas Weigel, einer der ehrenamtlichen Organisatoren. «Kinder, Eltern und sogar Großeltern können gemeinsam teilnehmen – jeder in seinem eigenen Tempo.» Besonders für die Sommerferien 2024 hat sich das Team etwas Besonderes ausgedacht: Nach jedem Lauf gibt es ein kleines Picknick, bei dem sich Neulinge und Stammläufer austauschen können. Die Kombination aus Bewegung und Gemeinschaft zieht mittlerweile wöchentlich über 60 Teilnehmer an – Tendenz steigend.
Was den parkrun von anderen Laufveranstaltungen unterscheidet: Die Zeit ist zweitrangig. «Manche rennen um persönliche Bestzeiten, andere gehen spazieren oder bringen den Kinderwagen mit», berichtet die regelmäßige Teilnehmerin Jana Mertens. «Es geht um das gemeinsame Erlebnis in der Natur.» Diese Philosophie scheint den Zeitgeist zu treffen. In einer Welt voller Leistungsdruck bietet der parkrun einen entspannten Gegenpol.
Wird das Konzept auch nach dem Ferienboom Bestand haben? Die Anzeichen stehen gut. Die digitale Vernetzung über die parkrun-App schafft eine Community, die weit über die Samstagsläufe hinausgeht. Vielleicht ist es genau diese Mischung aus analogem Naturerlebnis und digitaler Gemeinschaft, die den modernen Freizeitsportler anspricht. Denn manchmal ist der größte Luxus, einfach gemeinsam eine Runde zu laufen – ohne große Worte, aber mit viel frischer Luft.