Die kurzfristige Sperrung der Straße «Auf dem Schnee» in Hörde sorgt für massive Kritik. Seit Montag ist die wichtige Verbindung zum Phoenix-See ohne Vorankündigung dicht. Besonders alarmierend: Die nahegelegene Klinikum-Dortmund-Dependance warnt vor lebensbedrohlichen Situationen für ihre Patienten. Die Notfallversorgung sei gefährdet, weil Rettungswagen nun lange Umwege fahren müssen.
«Bei Notfällen können Minuten über Leben und Tod entscheiden», erklärt Dr. Michael Bauer, ärztlicher Leiter der Klinik. «Wenn ein Rettungswagen zehn Minuten länger braucht, kann das fatale Folgen haben.» Nach seinen Angaben wurden weder die Klinik noch der Rettungsdienst über die plötzliche Sperrung informiert.
Die Stadt Dortmund begründet die Maßnahme mit dringenden Reparaturarbeiten an der Fahrbahn, die durch Frost und Starkregen beschädigt wurde. Ein Sprecher betont: «Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat Priorität.» Die Arbeiten sollen bis Ende Februar andauern.
Für Anwohner bedeutet die Sperrung ebenfalls erhebliche Einschränkungen. Elisabet Hoffmann, die seit 30 Jahren in Hörde lebt, ist verärgert: «Ich muss jetzt jeden Tag einen riesigen Umweg zur Arbeit fahren. Warum wurden wir nicht vorgewarnt?»
Ich habe selbst beobachtet, wie ein Krankentransport vor der Absperrung wenden musste. Der Fahrer schüttelte nur den Kopf und suchte hektisch nach einer Alternativroute.
Die Bezirksvertretung Hörde fordert nun eine sofortige Lösung. «Wir brauchen zumindest eine Ausnahmeregelung für Rettungsfahrzeuge», so Bezirksbürgermeister Ralf Stoltze. Die Stadtwerke prüfen inzwischen, ob eine temporäre Öffnung für Einsatzfahrzeuge möglich ist.
Diese Situation zeigt einmal mehr, wie wichtig eine durchdachte Verkehrsplanung ist – besonders wenn es um lebenswichtige Infrastruktur geht. Man fragt sich unweigerlich: Wie kann es sein, dass bei solchen Entscheidungen die Notfallversorgung übersehen wird?