Als ich heute Morgen durch Kiels Straßen fuhr, wimmelte es an der Kreuzung Exerzierplatz von Einsatzfahrzeugen. Ein Verkehrsunfall mit drei beteiligten Fahrzeugen hatte den Berufsverkehr lahmgelegt. Laut Polizeisprecherin Sandra Müller wurden zwei Personen leicht verletzt ins UKSH gebracht. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 35.000 Euro.
«Wir beobachten einen Anstieg von Unfällen an dieser Kreuzung seit den Bauarbeiten am Theodor-Heuss-Ring», erklärt Verkehrsexperte Jan Schröder vom ADAC Schleswig-Holstein. Die Umleitungen führen zu ungewohnten Verkehrsführungen, was viele Autofahrer überfordert. Besonders in der morgendlichen Rushhour zwischen 7 und 9 Uhr kommt es vermehrt zu brenzligen Situationen.
In der Innenstadt sorgte zudem ein Feuerwehreinsatz in der Holstenstraße für Aufsehen. Ein technischer Defekt in einem Bekleidungsgeschäft hatte einen Schwelbrand ausgelöst. Die Berufsfeuerwehr Kiel rückte mit drei Fahrzeugen an und konnte Schlimmeres verhindern. «Der Brandmelder hat seinen Job getan», so Einsatzleiter Torben Petersen. «Ohne frühzeitige Alarmierung wäre der Schaden erheblich größer gewesen.»
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten einen so arbeitsreichen Vormittag für die Kieler Einsatzkräfte erlebt. Die Kommunikation zwischen Polizei und Feuerwehr klappt mittlerweile wie am Schnürchen – ein Erfolg des gemeinsamen Einsatztrainings, das seit 2022 regelmäßig stattfindet.
Die angespannte Verkehrssituation in Kiel bleibt ein Dauerthema. Bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten am Theodor-Heuss-Ring Ende November müssen sich Pendler auf weitere Behinderungen einstellen. Was bleibt: die Geduld der Kielerinnen und Kieler wird weiter auf die Probe gestellt.