Die Polizei Hamburg rückte am Donnerstagabend mit einem Großaufgebot zum S-Bahnhof Reeperbahn aus. Ein Anrufer hatte gegen 21 Uhr einen Mann mit einer Waffe gemeldet, was sofort einen Alarm auslöste. Die Beamten sperrten Teile des Bahnhofs ab und durchsuchten das Gebäude systematisch.
Als ich am Einsatzort eintraf, herrschte eine angespannte Atmosphäre. Passanten beobachteten das Geschehen mit Sorge, während die Polizei den Bereich sicherte. «Wir nehmen jede Waffenmeldung sehr ernst und gehen kein Risiko ein», erklärte mir ein Polizeisprecher. Die Beamten waren mit Schutzausrüstung und Maschinenpistolen im Einsatz – ein ungewöhnlicher Anblick auf dem sonst so lebhaften Kiez.
Nach einer intensiven Suche konnte jedoch kein Tatverdächtiger gefunden werden. Zeugen vor Ort berichteten unterschiedliches. «Ich habe nichts Auffälliges gesehen, plötzlich waren überall Polizisten», sagte ein Anwohner. Die Polizei wertet nun Aufnahmen der Überwachungskameras aus.
Solche Einsätze haben in Hamburg in den letzten Jahren zugenommen. Allein 2023 gab es über 200 Meldungen zu vermeintlichen Waffen im öffentlichen Raum – nicht alle bestätigten sich. Dennoch: In Zeiten erhöhter Sicherheitsbedenken reagieren die Behörden lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.