Im baden-württembergischen Wangen im Allgäu hat ein Polizeieinsatz am Sonntagmorgen ein tragisches Ende genommen. Ein 26-jähriger Mann wurde von Polizeibeamten erschossen, nachdem er zuvor einen Polizisten mit einem Messer angegriffen und verletzt hatte. Die Beamten waren gegen 6:15 Uhr zu einer Auseinandersetzung in der Klosterbergstraße gerufen worden.
Der junge Mann attackierte die eintreffenden Polizisten unmittelbar mit einem Messer. Ein Beamter erlitt dabei Verletzungen im Halsbereich. In der folgenden Notwehrsituation machten die Polizisten von ihrer Schusswaffe Gebrauch. Der Angreifer starb noch am Einsatzort trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen.
«Es war eine Extremsituation, wie wir sie hier in Wangen selten erleben», sagte ein Anwohner, der den Einsatz aus der Ferne mitbekommen hatte. Die Bestürzung in der sonst beschaulichen Kleinstadt ist groß.
Der verletzte Polizist wurde ins Krankenhaus gebracht, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Die Kriminalpolizei Ravensburg hat die Ermittlungen übernommen, während die Staatsanwaltschaft den Fall prüft. Das Landeskriminalamt wurde eingeschaltet, wie es bei tödlichen Polizeieinsätzen üblich ist.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich wiederholt erlebt, wie solche Vorfälle Gemeinden erschüttern. Besonders in kleineren Städten wie Wangen, wo man sich kennt und eigentlich sicher fühlt.
Die Hintergründe zur Auseinandersetzung, die den Einsatz ursprünglich auslöste, sind noch unklar. Die Polizei hält sich mit weiteren Details zurück, bis die Angehörigen vollständig informiert sind. Anwohner werden gebeten, den Bereich weiterhin zu meiden.
Dieser Fall wirft erneut die Frage auf, wie Einsatzkräfte auf Messerangriffe reagieren können. Wann ist der Schusswaffengebrauch gerechtfertigt? Die Diskussion darüber wird die Region in den kommenden Tagen sicher beschäftigen.