In Hamburgs Osten versuchte gestern ein 35-jähriger Autofahrer vor einer Polizeikontrolle zu fliehen – mit dramatischen Folgen. Der Mann raste mit überhöhter Geschwindigkeit durch Bergedorf, ignorierte rote Ampeln und gefährdete andere Verkehrsteilnehmer, bevor er die Kontrolle über seinen Wagen verlor und gegen einen Baum prallte. Nach Angaben der Polizei wurde er schwer verletzt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.
«Als wir das Auto zur Kontrolle anhalten wollten, beschleunigte der Fahrer plötzlich und versuchte zu entkommen», berichtet Polizeisprecher Jan Müller. Die anschließende Verfolgungsfahrt erstreckte sich über mehrere Kilometer durch das Stadtgebiet und versetzte Anwohner in Angst. Eine junge Mutter, die mit ihrem Kind die Straße überquerte, konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. «Das war knapp, der raste wie ein Wahnsinniger vorbei», erzählt die erschütterte Frau.
Bei der Durchsuchung des Unfallfahrzeugs fanden die Beamten Drogen und Bargeld in nicht geringer Menge. Zudem stellte sich heraus, dass der Fahrer keinen gültigen Führerschein besaß. Ein vorläufiger Drogentest reagierte positiv auf mehrere Substanzen.
In meinen fast zwanzig Jahren als Berichterstatterin habe ich immer wieder erlebt, wie solche Fluchtversuche enden – selten glimpflich. Die Bergedorfer Anwohner sind aufgebracht, denn es ist nicht der erste gefährliche Vorfall in ihrem Viertel.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Sobald der Mann vernehmungsfähig ist, muss er sich wegen mehrerer Delikte verantworten. Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie die Balance zwischen effektiver Strafverfolgung und der Sicherheit unbeteiligter Verkehrsteilnehmer bei solchen Einsätzen gewahrt werden kann.