Die Sicherheitslage in Kiel hat sich diese Woche merklich verschärft. Innerhalb von nur 48 Stunden musste die Polizei zu sieben Großeinsätzen ausrücken. Besonders beunruhigend: Drei der Vorfälle betrafen gewaltsame Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum, bei denen insgesamt acht Personen verletzt wurden. Die Kieler Behörden sprechen von einer «ungewöhnlichen Häufung».
Am Mittwochabend eskalierte ein Streit am Hauptbahnhof. Zwei Jugendgruppen gerieten aneinander, Zeugen berichteten von Messern und Schlagstöcken. «Die Situation war hochexplosiv, wir mussten blitzschnell handeln», erklärt Polizeisprecher Jan Meier. Vier Beteiligte wurden festgenommen.
Parallel dazu beschäftigt die Polizei eine Serie von Einbrüchen in Gaarden. In nur einer Nacht wurden fünf Geschäfte aufgebrochen. Die Beute: hauptsächlich Bargeld und Elektronik. Anwohnerin Maria Schmidt (57) ist verunsichert: «Ich wohne seit 30 Jahren hier, aber so schlimm war es noch nie.«
Seit Jahren beobachte ich die Sicherheitslage in Kiel, und die aktuelle Entwicklung macht mir Sorgen. Wo früher einzelne Vorfälle die Ausnahme waren, scheinen sie heute System zu haben.
Die Polizei reagiert mit verstärkten Streifen, besonders in den Abendstunden. Kiels Polizeichefin Petra Westermann versichert: «Wir nehmen die Situation sehr ernst und werden alle verfügbaren Kräfte mobilisieren.» Weitere Informationen zum aktuellen Geschehen gibt es auf der Internetseite der Polizei Kiel.
Diese Häufung von Vorfällen wirft Fragen auf. Handelt es sich um eine vorübergehende Welle oder um einen besorgniserregenden Trend? Für die Kielerinnen und Kieler bleibt die bange Frage: Wie sicher ist unsere Stadt noch?