Die Hamburger Polizei hat in dieser Woche mehrere Objekte in der Hansestadt durchsucht, die der rechtsextremen Szene zugeordnet werden. Nach Informationen des Verfassungsschutzes waren unter den durchsuchten Räumlichkeiten zwei bekannte Treffpunkte in Barmbek und Hamm, die seit Jahren als Anlaufstellen für die Szene gelten.
Bei den Razzien wurden zahlreiche Materialien sichergestellt, darunter verfassungsfeindliche Symbole und Propagandamaterial. Eine Sprecherin der Polizei Hamburg bestätigte: «Wir haben konkrete Hinweise auf geplante Aktionen erhalten und mussten präventiv handeln.»
Die Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit einem bundesweiten Anstieg rechtsextremer Aktivitäten. Allein in Hamburg verzeichnete der Verfassungsschutz im letzten Jahr einen Anstieg rechtsextremistischer Straftaten um fast 23 Prozent. Diese Zahlen beunruhigen mich seit meiner Berichterstattung über die rechte Szene in Norddeutschland vor gut zehn Jahren – die Strukturen sind zäher als viele wahrhaben wollen.
Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, warnte erst kürzlich: «Die Vernetzung verschiedener extremistischer Gruppen nimmt zu und stellt eine wachsende Herausforderung dar.»
Die Polizei arbeitet nun mit Hochdruck an der Auswertung der beschlagnahmten Materialien. Betroffene Anwohner in Barmbek zeigten sich überwiegend erleichtert. «Wir haben uns hier nie wirklich sicher gefühlt, wenn die ihre Treffen abgehalten haben», erklärte eine 52-jährige Anwohnerin gegenüber unserer Zeitung.
Experten erwarten weitere Durchsuchungen in den kommenden Wochen. Die Frage bleibt, ob die Behörden damit nur Symptome bekämpfen oder ob endlich wirksame Präventionsstrategien entwickelt werden. Mehr Information zu den Hintergründen gibt es beim Hamburger Verfassungsschutz.