Die Dresdner Polizei verzeichnete gestern einen der intensivsten Tage des Jahres. Mit insgesamt 23 Einsätzen innerhalb von 24 Stunden waren die Beamten ständig unterwegs. Besonders der Großbrand in einem Industriegebiet im Dresdner Norden forderte über 70 Einsatzkräfte. Die Rauchsäule war bis nach Radebeul sichtbar.
Während meiner Recherche vor Ort berichtete Einsatzleiter Michael Weber erschöpft: «Solche Tage zeigen, wie wichtig die enge Abstimmung zwischen allen Einsatzkräften ist. Nur so konnten wir Schlimmeres verhindern.» Der Brand konnte nach vier Stunden unter Kontrolle gebracht werden. Die Brandursache bleibt unklar, Experten des LKA untersuchen aktuell mögliche technische Defekte.
Parallel häuften sich Meldungen zu Taschendiebstählen in der Altstadt. Allein zwischen 14 und 18 Uhr wurden sieben Fälle angezeigt. Die Polizei verstärkte daraufhin ihre Präsenz rund um die Touristenmagneten. Mir fiel auf, dass besonders die Straßenbahnen der Linien 3 und 7 betroffen waren – ein altbekanntes Muster, das ich schon aus meinen früheren Recherchen in München kenne.
In Dresden-Johannstadt kam es zudem zu einem spektakulären Unfall, als ein 82-jähriger Autofahrer die Kontrolle verlor und durch drei Vorgärten fuhr. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Ein Zeuge meinte: «Der Mann wirkte völlig desorientiert. Es ist ein Glück, dass niemand auf dem Gehweg war.»
Diese Dichte an Vorfällen ist selbst für Dresden ungewöhnlich. Polizeisprecherin Jana Liebmann bestätigte mir: «Wir analysieren jetzt, ob es Zusammenhänge zwischen einzelnen Vorfällen gibt.» Die nächsten Tage werden zeigen, ob dies ein einmaliger Ausreißer war oder ob sich eine neue Tendenz abzeichnet. Was bedeutet es für eine Stadt, wenn die Sicherheitsbehörden an ihre Grenzen kommen?