In Unterschleißheim sorgte gestern eine großangelegte Polizeiübung an der Mittelschule für Aufsehen. Rund 50 Einsatzkräfte probten den Ernstfall eines Amoklaufs – glücklicherweise nur als Simulation. Die Übung fand während der Ferienzeit statt, sodass keine Schülerinnen und Schüler im Gebäude waren. Anwohner berichteten von Blaulicht und zahlreichen Einsatzfahrzeugen, die gegen 9 Uhr morgens vor der Schule eintrafen.
«Solche Übungen sind unverzichtbar, um im Ernstfall schnell und koordiniert handeln zu können», erklärte Einsatzleiter Thomas Meier. Die Polizei trainierte verschiedene Szenarien, darunter die Evakuierung des Schulgebäudes und die Suche nach einem potenziellen Täter. Besonderer Fokus lag auf der Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten.
Als ich vor Ort war, fiel mir auf, wie ernst alle Beteiligten die Übung nahmen. Ein Polizist, der anonym bleiben möchte, sagte mir: «Wir hoffen natürlich, dass wir das nie in echt brauchen, aber wir müssen vorbereitet sein.» Solche Szenarien gehören mittlerweile leider zum Standardprogramm bei Polizeiübungen.
Die Stadtverwaltung hatte die Anwohner vorab informiert, dennoch riefen einige besorgte Bürger bei der Polizei an. Ich erinnere mich an ähnliche Reaktionen bei einer Übung in München vor drei Jahren – die Grenze zwischen Simulation und Realität kann für Außenstehende verschwimmen.
Für Schulleiter Markus Weber war die Übung ein wichtiger Schritt: «Die Sicherheit unserer Schüler hat oberste Priorität. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.» Die Erkenntnisse aus der Übung sollen nun in den Notfallplan der Schule einfließen. Was bleibt, ist die beklemmende Frage: Wie viel Sicherheitsvorkehrungen brauchen unsere Schulen heute wirklich?