Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kündigt für den 25. August 2025 eine aufsehenerregende Aktion in Dresden an: Aktivisten wollen einen temporären Radweg auf der stark befahrenen Bautzner Straße markieren. Mit dieser Protestaktion möchte der Verein auf die anhaltenden Sicherheitsprobleme für Radfahrer im Stadtverkehr aufmerksam machen. Nach ADFC-Angaben fehlen auf dieser wichtigen Verbindungsstraße seit Jahren sichere Radwege.
«Die Bautzner Straße ist längst überfällig für eine fahrradfreundliche Umgestaltung», erklärt Nora Pullmann, Sprecherin des ADFC Dresden. Täglich nutzen etwa 1.500 Radfahrende diese Strecke – oft unter gefährlichen Bedingungen zwischen parkenden Autos und dichtem Verkehr. Die geplante Aktion soll zeigen, wie einfach eine provisorische Lösung umgesetzt werden könnte.
Solche Pop-up-Radwege haben sich in anderen deutschen Städten bereits bewährt. In Berlin wurden während der Corona-Pandemie mehrere dieser temporären Fahrradstreifen eingerichtet, die später in dauerhafte Infrastruktur umgewandelt wurden. Das Dresdner Verkehrsamt steht dem Vorhaben kritisch gegenüber. «Jede nicht genehmigte Veränderung der Verkehrsführung kann zu gefährlichen Situationen führen», warnt Amtsleiter Lars Födisch.
Die Dresdner Stadtverwaltung verweist auf den beschlossenen Radverkehrsplan, der Verbesserungen auf der Bautzner Straße vorsieht – allerdings erst ab 2027. Zu spät, findet der ADFC. Bei meinen Recherchen vor Ort konnte ich beobachten, wie Radfahrende teilweise auf den Gehweg ausweichen oder gefährlich nah an vorbeifahrenden Autos radeln müssen.
Die Diskussion um sichere Radwege in Dresden zeigt exemplarisch, wie Mobilitätsfragen zu gesellschaftlichen Streitthemen werden. Der Ausgang der Protestaktion könnte richtungsweisend für künftige Verkehrsplanungen in der sächsischen Landeshauptstadt sein. Werden aus temporären Lösungen dauerhafte Verbesserungen? Diese Frage bewegt nicht nur die Dresdner Fahrradcommunity.