In Berlin ist eine pro-palästinensische Demonstration am Samstagabend eskaliert. Rund 3.500 Menschen hatten sich im Bezirk Kreuzberg versammelt, als es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei kam. Laut Polizeisprecher wurden mindestens 36 Beamte verletzt, 174 Personen vorläufig festgenommen.
Was als angemeldete Kundgebung unter dem Motto «Stoppt den Völkermord» begann, endete in Chaos. Ich beobachtete selbst, wie die Stimmung kippte, als einige Teilnehmer verbotene Parolen riefen und Pyrotechnik zündeten. Die Polizei, mit über 1.000 Einsatzkräften vor Ort, löste daraufhin die Versammlung auf.
«Die Gewaltbereitschaft hat ein erschreckendes Ausmaß erreicht», erklärte Berlins Innensenatorin Iris Spranger. Demonstrierende warfen Steine und Flaschen, während die Beamten Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzten. Eine 22-jährige Teilnehmerin berichtete: «Wir wollten friedlich protestieren, doch einige wenige haben alles eskalieren lassen.»
Diese Eskalation reiht sich in eine Serie von Konflikten ein, die seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 auch auf Berlins Straßen ausgetragen werden. Besonders in Neukölln, wo viele Menschen mit arabischen Wurzeln leben, bleibt die Lage angespannt.
Für die kommenden Tage sind weitere Demonstrationen angekündigt. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, das Demonstrationsrecht zu wahren und gleichzeitig antisemitische oder volksverhetzende Äußerungen zu unterbinden. Die Frage bleibt: Wie kann Berlin einen Raum für legitimen Protest schaffen, ohne dass dieser in Gewalt umschlägt?