Prügelei auf dem Bezirksligaplatz in München erschüttert Amateurfußball. Was als sportlicher Wettkampf begann, endete am Sonntag mit einem Großeinsatz der Polizei. Nach dem Spiel zwischen dem FC Fatih Ingolstadt und dem FC Teutonia München eskalierte die Situation vollständig. Rund 30 Personen gerieten aneinander, darunter Spieler beider Mannschaften und Zuschauer. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot anrücken.
«Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt», berichtet ein Augenzeuge, der anonym bleiben möchte. «Plötzlich stürmten Menschen von allen Seiten auf den Platz.» Auslöser war offenbar ein Disput nach dem Abpfiff. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gab es bereits während des Spiels erhebliche Spannungen zwischen den Teams.
Die Einsatzkräfte mussten die Umkleidekabinen abriegeln, um die Kontrahenten zu trennen. Mehrere Personen erlitten Verletzungen, glücklicherweise keine schwerwiegenden. Ein 39-jähriger Mann wurde mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht.
In meinen fast zwei Jahrzehnten als Sportreporterin habe ich immer wieder Emotionen am Spielfeldrand erlebt, aber die Häufung solcher Vorfälle im Amateurfußball ist besorgniserregend. Die Schiedsrichter-Vereinigung München beklagt seit Monaten zunehmende Aggressivität.
Der Bayerische Fußballverband hat eine Untersuchung eingeleitet. «Wir dulden keine Gewalt auf unseren Plätzen», erklärt Verbandssprecher Thomas Weber. Die beiden Vereine müssen mit erheblichen Sanktionen rechnen. Dabei sollte Fußball doch eigentlich verbinden statt spalten – eine Lektion, die im Münchner Amateurfußball offenbar neu gelernt werden muss.