Der Pumuckl spricht jetzt zu den Fahrgästen in Münchens S-Bahnen. Seit gestern ertönt die freche Stimme des rothaarigen Kobolds aus den Lautsprechern – eine Überraschung zur Wiesn-Zeit. Die Durchsagen leiten Fahrgäste auf dem Weg zum Oktoberfest. «Servus beinand! Der Pumuckl is da!» – so begrüßt er die überraschten Reisenden in den Zügen.
Pumuckl-Sprecher Florian Brückner hat die speziellen Ansagen eingesprochen. «I mog ja so gern Gaudi macha», erklärt er in einer Durchsage, während er auf die nächste Station hinweist. Die Deutsche Bahn setzt auf den bekannten Charakter, um während des größten Volksfestes der Welt für gute Stimmung zu sorgen.
Die Reaktionen der Fahrgäste sind überwiegend positiv. «Als ich die Stimme hörte, musste ich sofort lächeln», erzählt Michaela Weber aus dem Münchner Norden. Seit Jahrzehnten gehört der kleine Kobold zum kulturellen Gedächtnis der Stadt. Erst vor wenigen Jahren wurde die beliebte Serie neu aufgelegt.
Nicht jeder kennt übrigens die Geschichte: In den 1960er Jahren erdachte die Autorin Ellis Kaut den unsichtbaren Kobold, der beim Schreinermeister Eder für allerlei Schabernack sorgte. Die Hörspiele und später die Fernsehserie mit Gustl Bayrhammer wurden Kult.
An meinem ersten Wiesn-Tag gestern konnte ich in der überfüllten S-Bahn beobachten, wie selbst gestresste Pendler bei den frechen Ansagen schmunzelten. Die Durchsagen sind noch bis zum Ende des Oktoberfests am 6. Oktober zu hören.
Ob der Kobold auch andere Verkehrsmittel in München kapern wird? Die Verkehrsbetriebe halten sich bedeckt. Sicher ist: Der kleine Rotschopf sorgt für einen Hauch nostalgischer Heimatverbundenheit auf dem Weg zum größten Volksfest der Welt. Und wer weiß – vielleicht treibt er ja noch mehr Schabernack in der Stadt.