Erneut hat es eine Radfahrerin in München schwer getroffen. Am Donnerstagmorgen wurde eine 53-jährige Frau an einer vielbefahrenen Kreuzung in Sendling von einem Lastwagen erfasst und überrollt. Die Radfahrerin erlitt schwerste Verletzungen, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Der Unfall ereignete sich gegen 9.45 Uhr an der Ecke Implerstraße/Lindwurmstraße.
Zeugen berichten, dass die Frau und der 42-jährige LKW-Fahrer parallel in dieselbe Richtung unterwegs waren. Als der Laster nach rechts abbiegen wollte, kam es zur Kollision. «Die genaue Unfallursache wird noch ermittelt«, erklärt Polizeisprecher Werner Kraus. Besonders tragisch: Diese Stelle ist kein unbekannter Gefahrenpunkt. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder über ähnliche Abbiegeunfälle berichtet – besonders der tote Winkel bei Lastwagen bleibt ein tückisches Problem.
Die Feuerwehr musste die eingeklemmte Frau unter dem Fahrzeug befreien, Ersthelfer leisteten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte Beistand. Die Kreuzung blieb für mehrere Stunden gesperrt. Ein Gutachter wurde zur Unfallrekonstruktion hinzugezogen.
Der Münchner Fahrradclub fordert nun verstärkte Schutzmaßnahmen. «Abbiegeassistenten könnten viele dieser Unfälle verhindern», betont Vorstandsmitglied Petra Meiners. In der bayerischen Landeshauptstadt passieren jährlich rund 900 Fahrradunfälle. Ob bei diesem Unfall alle technischen Sicherheitsvorkehrungen vorhanden waren, bleibt offen. Eines steht fest: Die Diskussion um sichere Radwege wird weitergehen – und muss es auch, wenn wir Tragödien wie diese künftig vermeiden wollen.