In Berlin wurde ein zwölfjähriges Mädchen Opfer einer rassistisch motivierten Attacke. Eine 37-jährige Frau soll das Kind am Sonntagabend im Stadtteil Hellersdorf zunächst beleidigt und dann körperlich angegriffen haben. Laut Polizei erlitt das Mädchen Verletzungen am Kopf, die ambulant versorgt werden mussten. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Die Attacke ereignete sich nach ersten Erkenntnissen, als das Mädchen mit einer Freundin unterwegs war. Die Tatverdächtige soll unvermittelt auf die Kinder zugegangen sein und das Opfer rassistisch beschimpft haben. Danach eskalierte die Situation.
«Diese Angriffe kommen leider nicht aus dem Nichts», erklärt Tahera Ahmed von der Beratungsstelle ReachOut. «Sie sind Ausdruck eines gesellschaftlichen Klimas, in dem rassistische Äußerungen zunehmend salonfähig werden.»
Als ich vor einigen Jahren über ähnliche Vorfälle in Berlin-Marzahn berichtete, fiel mir auf, wie sehr solche Übergriffe das Sicherheitsgefühl ganzer Communities erschüttern können. Kinder, die zur Zielscheibe werden, tragen besonders schwer an den psychischen Folgen.
Die Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen und musste sich erkennungsdienstlich behandeln lassen. Ihr wird Volksverhetzung und Körperverletzung vorgeworfen. Anwohner zeigen sich betroffen. «Wenn nicht einmal Kinder mehr sicher sind, müssen wir uns alle Gedanken machen», sagte ein Nachbar.
Der Vorfall reiht sich ein in eine besorgniserregende Entwicklung. Das Berliner Register zur Erfassung rassistischer Vorfälle verzeichnet seit Jahren steigende Zahlen. Bleibt die Frage: Wie können wir unsere Kinder vor Hass schützen, wenn er ihnen mitten in der Stadt begegnet?