Die Sonne scheint über Dresden, wo der Rathausturm nach jahrelanger Sanierung wieder seine Tore öffnet. Seit März können Einheimische und Touristen den 68 Meter hohen Turm erklimmen und den atemberaubenden Blick über die Elbmetropole genießen. Bereits 1.200 Besucher haben dieses Erlebnis wahrgenommen – ein bemerkenswerter Erfolg, wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte.
Der Weg nach oben ist nicht ohne Herausforderung: 287 Stufen führen über enge Wendeltreppen bis zur Aussichtsplattform. Eine Anstrengung, die belohnt wird. «Man sieht von hier oben die Stadt aus einer völlig neuen Perspektive», erklärt Turm-Guide Sabine Meißner. «Besonders beeindruckend ist der Blick zur Frauenkirche und zum Schloss.»
Ich erinnere mich noch gut an die Wiedereröffnung im Frühjahr. Die Menschen standen Schlange, um einen der ersten zu sein, die wieder hinaufsteigen durften. «Der Turm ist ein Stück Dresdner Identität«, sagte mir damals ein älterer Herr, der bereits als Kind hier oben stand.
Die Renovierung kostete etwa 800.000 Euro – Geld, das gut investiert scheint. Besucher zahlen für das Erlebnis fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Familien kommen mit zehn Euro günstig davon. Die Einnahmen fließen direkt in den Erhalt des historischen Gebäudes, das 1910 eingeweiht wurde.
Besonders beliebt sind die Spezialführungen bei Sonnenuntergang. «Die Nachfrage ist enorm», verrät Meißner. «Für den Herbst haben wir bereits zusätzliche Termine angesetzt.» Die Dresdner haben ihren Turm wieder – und zeigen ihn stolz ihren Gästen aus aller Welt.