In der Brandruine der ehemaligen Staatsoperette Dresden kam es gestern erneut zu einer sichtbaren Rauchentwicklung. Gegen 18:45 Uhr meldeten mehrere Bürger aufsteigenden Rauch aus dem Gebäude im Stadtteil Leuben. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. Das erst vor wenigen Monaten vollständig ausgebrannte Gebäude sorgt damit bereits zum dritten Mal für einen Einsatz der Rettungskräfte.
Der Einsatzleiter der Feuerwehr Dresden, Mathias Hergert, erklärte vor Ort: «In den Kellerräumen schwelen immer noch Glutnester, die bei entsprechenden Wetterbedingungen wieder aufflammen können.» Die Feuerwehr setzte Drohnen ein, um die unzugänglichen Bereiche der Ruine zu überwachen und punktuell zu löschen.
Was auf den ersten Blick beunruhigend wirkt, ist für Brandexperten nicht ungewöhnlich. Besonders in Gebäuden mit vielen Hohlräumen und organischen Materialien können Glutnester über Wochen bestehen. Der jüngste Regen, gefolgt von wärmeren Temperaturen, hat vermutlich für die erneute Rauchentwicklung gesorgt.
Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall in Hamburg, als ein abgebranntes Lagerhaus noch drei Monate nach dem Großbrand immer wieder für Feuerwehreinsätze sorgte. «Diese Nachglimmphänomene sind tückisch und ressourcenintensiv», sagte mir damals ein Feuerwehrkommandant.
Die Stadtverwaltung Dresden prüft nun weitere Maßnahmen. Das Gelände bleibt weiträumig abgesperrt. Anwohner werden gebeten, bei Rauchentwicklung sofort die Feuerwehr zu alarmieren. Mehr Informationen zur Sicherheit in der Umgebung gibt es auf der Webseite der Stadt Dresden.
Die Ruine der einstigen Kulturstätte steht symbolisch für ein Dilemma: Abreißen oder sichern? Während die Debatte um die Zukunft des Areals noch läuft, bleibt die Brandruine ein stetiges Sicherheitsrisiko für die umliegenden Wohngebiete.