Am Wochenende verwandelt sich Düsseldorf wieder in ein buntes Meer aus Regenbogenfarben. Der Christopher Street Day bringt tausende Menschen zusammen, die für Gleichberechtigung und Akzeptanz auf die Straße gehen. Eine besondere Aktion begleitet das Fest in diesem Jahr: Rund 30 Parkbänke im Stadtgebiet erstrahlen jetzt in den Regenbogenfarben – ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und Toleranz.
Die erste Bank wurde gestern feierlich am Kö-Bogen eingeweiht. «Diese Bänke sind mehr als nur Sitzgelegenheiten, sie sind ein Statement», erklärt Clara Heimann vom CSD-Organisationsteam. Die Initiative entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt, lokalen Unternehmen und dem Verein CSD Düsseldorf.
Besonders in Zeiten, in denen Übergriffe auf queere Menschen zunehmen, setzen die bunten Bänke ein wichtiges Signal. Laut polizeilicher Kriminalstatistik stieg die Zahl queerfeindlicher Straftaten im vergangenen Jahr um fast 14 Prozent. Was mich bei meinem Rundgang durch die Stadt besonders berührt: Immer wieder setzen sich Menschen gezielt auf diese Bänke, machen Fotos, kommen ins Gespräch.
«Wir wollen, dass Düsseldorf ein Ort ist, an dem sich wirklich jeder willkommen fühlt», betont Oberbürgermeister Stephan Keller bei der Einweihung. Die Standorte wurden strategisch ausgewählt – vom Hauptbahnhof über die Altstadt bis in die Außenbezirke.
Die Regenbogenbänke bleiben auch nach dem CSD stehen. Sie sollen dauerhaft daran erinnern, dass Vielfalt unser Zusammenleben bereichert. In einer Zeit, in der Polarisierung zunimmt, können manchmal schon kleine bunte Zeichen einen Unterschied machen – und sei es nur, weil sie uns zum Nachdenken anregen, während wir kurz verweilen.