Ein wahres Offensivspektakel erlebten die Zuschauer am Sonntagmittag im Stadion auf dem Wurfplatz. Die zweite Mannschaft von Hertha BSC und der FSV Zwickau lieferten sich ein packendes 3:3-Unentschieden, das alle taktischen Lehrbücher ignorierte und stattdessen pure Fußball-Unterhaltung bot.
Die jungen Berliner erwischten einen Traumstart. Bereits nach sieben Minuten brachte Nader El-Jindaoui die Hausherren in Führung, als er eine präzise Hereingabe von der rechten Seite gekonnt verwertete. Die «kleine Hertha» dominierte die Anfangsphase mit schnellem Umschaltspiel und ließ den Sachsen kaum Raum zur Entfaltung.
Doch die Zwickauer, die mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen angereist waren, zeigten Moral. In der 17. Minute nutzte Lloyd Addo Kuffour einen Abwehrfehler der Berliner eiskalt aus und stellte auf 1:1. Das Spiel nahm nun richtig Fahrt auf, mit Chancen auf beiden Seiten.
Kurz vor der Pause schlug Hertha zurück. Der 19-jährige Offensivtalent Julian Eitschberger tankte sich durch die Abwehrreihe der Gäste und vollendete mit einem präzisen Flachschuss ins linke Eck zum 2:1-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Zwickau den Druck. Der eingewechselte Marc-Philipp Zimmermann bewies seine Torjägerqualitäten und drehte mit einem Doppelpack (58./67.) die Partie zugunsten der Sachsen. «Wir haben nach der Pause endlich unsere Qualität im Angriff ausgespielt», kommentierte FSV-Trainer Rico Schmitt später.
Die Hertha-Talente zeigten sich jedoch unbeeindruckt. Der erst 18-jährige Ibrahim Maza, eines der größten Offensivtalente aus der Hertha-Akademie, erzielte in der 76. Minute den verdienten Ausgleich zum 3:3-Endstand. «Unsere junge Mannschaft hat heute großen Charakter bewiesen», lobte Hertha-II-Coach Stephan Schmidt seine Spieler.
Mit diesem Remis bleibt Zwickau im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, während die Hertha-Reserve weiterhin um den Klassenerhalt kämpft. Eines steht fest: Fußball-Feinschmecker kamen bei diesem Torfestival voll auf ihre Kosten.