In Rheinland-Pfalz können Auszubildende aufatmen: 94 Prozent der befragten Lehrlinge sind mit ihrer Ausbildung zufrieden. Die jährliche Umfrage der Industrie- und Handelskammer zeigt, dass besonders die Betreuung durch Ausbilder geschätzt wird. «Diese Zahlen sind ein starkes Signal für unseren Ausbildungsstandort», erklärt Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.
Was mich bei meinen Recherchen vor Ort beeindruckt hat: Trotz digitaler Möglichkeiten legen junge Menschen weiterhin großen Wert auf persönlichen Kontakt im Arbeitsalltag. Ein 19-jähriger Mechatroniker aus Mainz erzählte mir: «Die Arbeit im Team gibt mir viel mehr als jedes Online-Tutorial.»
Gleichzeitig wirft die aktuelle Razzia gegen «Reichsbürger» in Baden-Württemberg Fragen auf. Das Landeskriminalamt durchsuchte gestern acht Objekte im Raum Stuttgart. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, staatliche Strukturen abzulehnen und eigene «Regierungen» zu bilden. Sichergestellte Dokumente deuten auf ein weitverzweigtes Netzwerk hin.
Die Ermittlungen zeigen ein beunruhigendes Bild: Nicht nur Einzeltäter, sondern organisierte Gruppen stellen sich gegen den demokratischen Rechtsstaat. «Wir beobachten eine zunehmende Vernetzung und Professionalisierung dieser Szene», warnt der Extremismusexperte Dr. Michael Weber von der Universität Freiburg.
Was bedeutet diese Parallelentwicklung für unsere Gesellschaft? Während junge Menschen mehrheitlich Vertrauen in ihre berufliche Zukunft haben, wächst gleichzeitig eine Bewegung, die unsere demokratischen Grundwerte ablehnt. Die Frage bleibt: Wie können wir diese Spaltung überwinden?