Ein Sonntag, der in die Kölner Radgeschichte eingeht: Beim traditionsreichen Radrennen «Rund um Köln» strampelten dieses Jahr so viele Menschen mit wie nie zuvor. Mehr als 5.000 Hobby-Radsportler und Profis nahmen an der 105. Auflage des Klassikers teil, der bei strahlendem Frühlingswetter durch die Domstadt und das Bergische Land führte.
Von der Deutzer Messe bis zum Ziel am Rheinboulevard verwandelte sich Köln in ein Meer aus bunten Trikots. «Die Begeisterung war förmlich greifbar», berichtet Veranstalter Markus Frisch. «Nach den Corona-Jahren sehen wir endlich wieder, wie sehr die Menschen solche Gemeinschaftserlebnisse schätzen.» Besonders die neue Familienstrecke über 28 Kilometer lockte viele Neulinge an.
Die Profis lieferten sich derweil ein packendes Rennen über 205 Kilometer. Mit durchschnittlich 42 km/h kämpften sie sich durch anspruchsvolle Anstiege im Bergischen Land. Der Belgier Tim Merlier setzte sich im Schlusssprint knapp gegen die deutsche Hoffnung Pascal Ackermann durch.
Beeindruckend war für mich als langjährige Beobachterin vor allem die Stimmung entlang der Strecke. Wo früher vereinzelte Zuschauer standen, säumten diesmal dichte Menschentrauben die Straßen. In Bergisch Gladbach und Bensberg bildeten sich regelrechte Fanzonen.
Das Radrennen spiegelt einen gesellschaftlichen Wandel: Radfahren ist vom Nischensport zum Massenphänomen geworden. Organisator Frisch plant bereits für 2025: «Wir wollen den Kölner Klassiker noch inklusiver gestalten und auch Handbiker stärker einbinden.» Der Radsport in der Domstadt lebt – und verbindet die Stadt auf ganz besondere Weise.