Nach mehreren Zwischenfällen in Düsseldorfer Nahverkehrsmitteln rüstet die Rheinbahn ihre Sicherheitsmaßnahmen deutlich auf. Allein im vergangenen Jahr wurden über 140 Übergriffe auf Mitarbeitende registriert. Die Vorfälle reichten von Beleidigungen bis hin zu körperlichen Attacken. Ein besonders schwerer Fall ereignete sich im Oktober, als ein Mitarbeiter nach einer Fahrscheinkontrolle brutal zusammengeschlagen wurde.
«Die Sicherheit unserer Fahrgäste und Mitarbeitenden hat höchste Priorität», betont Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar. Ab sofort setzt das Unternehmen verstärkt auf Videoüberwachung und stattet Kontrolleure mit Bodycams aus. Diese kleinen, am Körper getragenen Kameras sollen potenzielle Angreifer abschrecken und im Ernstfall Beweismaterial liefern.
Als ich gestern durch Düsseldorf fuhr, bemerkte ich bereits die neuen Hinweisschilder zur Videoüberwachung. Ein Kontrolleur erklärte mir: «Die Kameras geben uns ein Stück Sicherheit zurück. Allein das Wissen um die Aufzeichnung beruhigt viele kritische Situationen.»
Die Rheinbahn arbeitet eng mit der Polizei zusammen und investiert zusätzlich in Deeskalationstrainings für ihre Mitarbeiter. Auch wenn viele Düsseldorfer die Maßnahmen begrüßen, gibt es kritische Stimmen zum Datenschutz. Die Aufnahmen werden jedoch nach kurzer Zeit automatisch gelöscht, wenn kein Vorfall registriert wurde.
Bleibt die Frage: Können Kameras allein das Sicherheitsgefühl verbessern, oder braucht es grundsätzlich mehr Respekt im öffentlichen Raum? Die Düsseldorfer Verkehrsbetriebe hoffen jedenfalls, dass die neue Technik Angreifer abschreckt, bevor es überhaupt zu Konflikten kommt.